2011-2015
Hochschule Luzern
Bachelor, Basic
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Atelier
Diethelm & Spillmann
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Gastkritiker
Pascale Guignard
Marius Hug
Christoph Wieser
Tibor Joanelly
Martin Ladner
Kasia Jackowska
Alberto Alessi
Stefan Peters
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Abbaye du Thoronet, 1156-90
Hochschule Luzern
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Atelier Diethelm & Spillmann
1. Semester, Bachelor
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Im Zentrum des Kurses steht der souveräne Umgang mit Raum. Aus der Beobachtung und der Arbeit am Modell lernen die Studenten, wie Raum entsteht und aufgrund welcher Faktoren sich dessen Wahrnehmung verändert. Uns interessieren die klassischen Fragen wie die nach dem Lichteinfall, der Grösse und Lage von Öffnungen sowie der Dimension von Räumen in ihrem Verhältnis zum Menschen und zu den verwendeten Materialien.
Zu den genannten Aspekten gibt es Einzelaufgaben, die in der zweiten Semesterhälfte ihre Synthese in einem Entwurf für ein persönliches Refugium finden. Bestehend aus einem einfachen Dispositiv entwickelt jeder Student ein räumliches Gebilde, das zum Rückzug einlädt. Dabei gilt unsere Aufmerksamkeit nicht nur den Räumen selbst, sondern auch deren kontrollierten Übergängen. Zudem loten wir die Möglichkeiten aus, wie aus der ausschliesslichen Verwendung von linearen Elementen (Stäbe) Räume mit Intimität erzeugt werden. Mit einer Terrainverände-rung (Abgrabung/Aufschüttung) verorten wir das Bauwerk auf der
grünen Wiese und paaren dabei den Filigranbau mit den Bedingungen des Massivbaus. Neben Modellen gehören perspektivische Hand-skizzen und ausgewählte Modellfotos zu den essenziellen Arbeits- und Dokumentationsmitteln.
- Übung 3 Vom Massen- zum Hohlkörper
- Übung 4 «Räumling» nach A. Deplazes
Studierende
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Florian Baumgartner
Samuel Brogli
Gusti Egli
Dominic Grimm
Patrick Herger
Angela Imstepf
Carsten Kessler
Remo Massoni
Robin Oberholzer
Sandra Schär
Simon Schumacher
Christian Theler
David Thomann
Marino Thomann
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Stefan Bucher
Jenna Buttermann
Raphael Eichenmann
Cédéric Erni
Simone Häcki
Matthias Heinzen
Tanja Heldstab
Simon Iten
Roger Köppel
Alena Komarek
Nadja Muff
Nina Röthlin
Daniela Spack
Andrea Spichtig
Selaudin Useini
Karin Vetter
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Julien Arni
Philemon Dätwyler
Noelle Frautschi
Yad Hama
Timo Henzmann
Joël Holzer
Anna Hopf
Marc Kneubühler
Tobias Küchler
Peter März
Tim Müller
Julio Siles
Bruno Stadelmann
Flavio Staffelbach
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Christian Estermann
Quendrim Gashi
Gian-Marco Heldstab
Simeon Mächler
Raphael Mertin
Jana Mulle
Jessica Pereira
Manuele Pinelli
Seraina Schlaefli
Sandro Schmid
Michelle Stutz
Roger Widmer
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Joël Bühler
Ricardo Casu
Claudio von Euw
Geraldine Häusler
Thomas Herger
Katja Jucker
Erich Lussi
Simon Marti
Raphael Nauer
Nils Oppliger
Gabriel Zahler
Janine Zimmerli
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Übung 1 – Raum
Drei Wohnzimmer I
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Bauen Sie einen Inneraum an Hand einer Textbeschreibung. In einem ersten Schritt bringen Sie das Gelesene mittels Handskizzen aufs
Papier (Grundrisse, Schnitte und Perspektiven).
Anschliessend bauen Sie den Raum, resp. das Raumkonglomerat mit Schaumkarton und Arcylglas im Massstab 1:20 nach und fotografieren es. Machen Sie 2-3 Innenraumfotos mit gezielt gesteuertem Lichteinfall und drucken Sie die Bilder im Format A3 aus.
Zeitplan
13:30–15.00 skizzieren
15:00–17.30 Modellbau
17:30–18.30 Fotografie und Ausdruck
18.30–19.30 Schlussbesprechung
Übung 2 – Atmosphäre
Drei Wohnzimmer II
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Färben und materialisieren Sie Ihre Modellfotos der Übung 1. Als Grundlage dient Ihnen eine weitere Textbeschreibung. Gesucht sind nicht fotorealistische Bilder, sondern räumliche Darstellungen des
Farb- und Materialkonzeptes.
Jede/r Student/in bearbeitet je ein Foto in zwei Varianten. Variante 1 zeigt die Konzeption gemäss Text, während Variante 2 Modi kationen aufweist, welche die Raumstimmung deutlich, aber nicht plakativ verändern.
Zeitplan
13:30–15.30 Variante 1
15:30–17.15 Variante 2
17:30–19:30 Schlussbesprechung
Übung 2 - Raum wahrnehmen Ricardo Casu: Casa Tabarelli, Carlo Scarpa, 1968
Übung 2 - Raum wahrnehmen Ricardo Casu: Casa Tabarelli, Carlo Scarpa, 1968
Übung 3
Vom Massen- zum Hohlkörper
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Sie erhalten einen organisch geformten Gegenstand. Bilden Sie mit Karton die Ober äche nach, sodass ein Hohlkörper entsteht. Untersuchen Sie in einem ersten Schritt den Gegenstand nach Gesetz-mässigkeiten; unterscheiden Sie zwischen wesentlichen und unwesentlichen Verformungen.
Entwickeln Sie für den Nachbau in Karton vorzugsweise ein einziges, an allen Stellen anwendbares Fügeprinzip. Verstehen Sie den Karton als plane, starre Fläche. Vermeiden Sie die Nachbildung einer Wölbung durch blosses Krümmen des Kartons; scha en Sie hierfür mehrere Einzelteile, die entweder untereinander verklebt oder auf einer Unterkonstruktion angebracht sind (Stichwort: Primär-/Sekundär-struktur). Die grösste Ausdehnung des Modells soll – ungeachtet der Original- grösse – ca. 25-30 cm betragen.
Schaffen Sie mindestens zwei Öffnungen, die den Blick in den Hohl-körper ermöglichen. Form und Grösse dieser Ö nungen sollen aus der Logik des Fügeprinzipes entstehen.
Zeitplan
13:30–14.30. Skizzen und Muster
14:30–15.00 Kurzpräsentation
15:00–18.00 Modellbau
18.00–19.30 Schlussbesprechung
Übung 3 - Raum verdinglichen Claudio von Euw, Gabriel Zahler: Ingwer-Innenraum
Übung 3 - Raum verdinglichen Claudio von Euw, Gabriel Zahler: Ingwer-Innenraum
Übung 4
«Räumling» (nach A. Deplazes)
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Bilden Sie aus Ton einen kompakten Körper, der mehrere kammerartige Räume enthält. Denken Sie dabei nicht an ein Haus, sondern an ein abstraktes, kunstähnliches Objekt ohne explizites Unten und Oben. Schaffen Sie Raum, indem Sie Material entfernen (Subtraktion) und/oder hinzufügen (Addition). Erkennen und entwickeln Sie Regeln und Kriterien sowohl für den Umgang mit dem Material als auch dafür, wie die Räume proportioniert sind, und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Achten Sie darauf, dass der Ton nicht zu dünn wird (Bruchgefahr), und dass Nahtstellen gut zusammenhalten.
Ist das Objekt fertig, versetzen Sie sich in die Innenräume und fertigen Sie zwei perspektivische Handskizzen an, die das Wesen Ihres
«Räumlings» erfassen.
Nach der Besprechung in der Gruppe, wird der «Räumling» halbiert; zuvor machen Sie eine Schnittzeichnung. Vergleichen Sie den gezeich-neten mit dem realen Schnitt und fotografieren Sie beide Schnittfächen.
Zeitplan
13:30–18.00 Skizzen und Muster
18:00–19.00 Präsentation/Vergleich
19:00–19.30 Schnittzeichnung und Trennschnitt durch Räumling
Übung 4 - «Räumling» Geraldine Häusler
Übung 4 - «Räumling» Geraldine Häusler
Übung 5
Raumskulptur
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Entwickeln Sie aus 40 identischen Stäben eine Raumskulptur im Massstab 1:10, die zwei oder mehr zugängliche Räume enthält und mindestens 1.50 m (15 cm) hoch ist. Bauen Sie eine reine Schwer- kraftkonstruktion – also eine Konstruktion, die ohne Verbindungsmittel auskommt. Loten Sie dabei die statischen Möglichkeiten aus, um ein kühnes, aber stets raumhaltiges Gebilde zu erhalten.
Bauen Sie mindestens zwei Varianten, wobei Sie jede Variante so dokumentieren (Skizzen/Fotos), dass Sie sie jederzeit nachbauen können.
Zeitplan
13:30–18.30 Entwurf/Modellbau
18:30–19.30 Präsentation
Übung 5 - «Raumskulptur» Geraldine Häusler
Übung 5 - «Raumskulptur» Geraldine Häusler
Übung 6
eins zu eins Modell
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Bauen Sie die Raumskulpturen der Übung 5 im Massstab 1:1.
In Gruppen von je 4 Studierenden werden auf dem Werkhof der Bau-unternehmung Amberg in Kriens-Obernau gleichzeitig 3 Skulpturen erstellt werden. Für jede Skulptur stehen 30 Kanthölzer in den
Formaten 80x120x2000mm zur Verfügung.
Zeitplan
13:30–17.30 Skulpturenbau
17:30–18.00 Rückfahrt nach Horw
18:00–19.30 Vorbereitung Zwischenkritik
Ausgangslage: Palette mit Kanthölzern
Student: Samuel Brogli
Student: David Thomann
Ausgangslage: Palette mit Kanthölzern
Übung 7
Transformation
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Aufgabe 1: Raumskulptur in Ton
Bauen Sie die Holzskulptur von Übung 5 in Ton nach. Bearbeiten
Sie den Ton ausschliesslich mit einem Ka eelö el. Die Tonskulptur wird dabei eine material- und verarbeitungsbedingte Abstraktion
erfahren. Konzentrieren Sie sich dabei auf die wesentlichen, räumlichen merkmale der Holzskulptur.
Aufgabe 2: Raumskulptur in Karton
Bauen Sie die Tonskulptur in der gleichen Technik nach, die Sie in der Übung 3 «Vom Massen- zum Hohlkörper» für das Gemüse angewendet hatten.
Vergessen Sie für diese Aufgabe die Holzskulptur und orientieren Sie sich ausschliesslich an der Tonskulptur von Aufgabe 2. Die neue Kartonskulptur wird dadurch eine weitere, explizit erwünschte Abstraktion erfahren. Falls erforderlich, erweitern Sie Ihr Fügeprinzip; tun Sie dies aber mit Bedacht. Achten Sie darauf, dass die Skulptur ein räumlich wahrnehmbarer Hohlkörper bleibt.
Zeitplan
13:30–19.30 Raumskulptur in Ton
Hausaufgabe: Raumskulptur in Karton
Gabriel Zahler
Erich Lussi
Geraldine Häusler
Niels Oppliger
Janine Zimmerli